"Szenenwechsel"

Eine "wahre" Geschichte von Erotik,
von Verbotenem und Verborgenem,
von Unterdrücktem und Gelebtem,
von Feigheit und Mut,
von Exhibitionismus und Schüchternheit,
von Schönheit und Ästhetik,
vom Geruch von Laub und Erde,

von Wärme und Zärtlichkeit.

Es war ein sonniger, warmer Herbst 1982.
Ich traf sie auf dem Oktoberfest im Löwenbräu Zelt, wo ich beruflich zu tun hatte.
Sie lief auf und ab und verkaufte Zigarren und Zigaretten aus ihrem Bauchladen.
Ich sah sie und fragte mich: WAS MACHT DIE DA?

Sie zog bei mir ein  - Nina, eine Münchnerin aus Kanada.

Und die Geschichte begann:

" Dies ist keine Geschichte mit Anfang und Ende und so..........  "

Wir genossen die Zeit und den Herbst, wir arbeiteten, machten Fotos, wählten Fotos aus, schnitten Papier, klebten Fotos auf und machten uns Gedanken über's Konzept und über die Liebe.
Wir hatten Spaß miteinander und wir hatten uns was zu erzählen.
Sie blieb mit Unterbrechungen bis Februar.
Dann ging sie zurück nach Kanada.
Nina lebt bis heute in Kanada und arbeitet mit Pferden auf dem eigenen Hof.

Die Fotos entstanden innerhalb von 14 Tagen in meinem Fotostudio, in der Münchner U-Bahn, auf zwei Friedhöfen und in einem Kirchturm.
Ich war zu der damaligen Zeit im Kirchenvorstand einer großen evangelischen Kirchengemeinde in München.
Deswegen hatte ich den Schlüssel und Zugang zu dem Kirchturm.
Die Utensilien im Kirchturm ( Fensterscheibe, Bettgestell und Kruzifix ) waren bereits dort deponiert aus einem für mich bis heute unerfindlichen Grund.
Sie haben uns sehr inspiriert.
Die verbogene Kerze, die Nina trägt, war das Geschenk einer jungen Pastorin.

Noch ein Wort zum Text: Ich habe diesen Text 1982 als junger Mann geschrieben - heute würde ich ihn in Passagen anders formulieren. Aus Gründen der Authentizität zeige ich ihn hier im Original.

Fotografiert habe ich mit der Canon Ftb und der F 1, der Hasselblad EL, sowie der Linhof Kardan- Großbild.
Das Blitzlicht für die Fotos auf der Treppe und den Schattenwurf kam vom BRAUN F900, einer wahren Lichtkanone.
Das Filmmaterial war AP100 und AP400 von Agfa.
Die Negativentwicklung und die Vergrößerungen auf Agfa Brovira erfolgte im eigenen Labor.
Die Papiere wurden mit dem Durst M805 und dem Laborator 1200 belichtet.

Die digitale Neubearbeitung erfolgte 2024 ebenfalls von mir selbst.
Die scans wurden mit epson- hardware geschrieben.